Kolumbien und Ecuador

Auf geht es nach Südamerika
Auf geht es nach Südamerika

Obwohl die Motorräder bereits auf dem Weg von Panama City nach Bogota waren, erlaubte man uns nicht nach Kolumbien zu fliegen. Damit haben wir nicht gerechnet. Wir sollten ein Rückflugticket von Kolumbien nach Deutschland vor weisen, damit die Kolumbianer sicher gehen können, dass wir das Land auch wieder verlassen werden. Nach langen Diskussionen mit mehreren Mitarbeitern der Fluggesellschaft, haben wir nun tatsächlich ein Ticket für unseren Flug nach Bogota kaufen können, allerdings nur im Internet über einen deutschen Anbieter. Am 2. November ging es dann in den Flieger, mit dem wir die nicht zu befahrene Region des Tapón del Darien passierten. Dieses ist die Lücke in der Panamericana. Sie befindet sich im Regenwald im Südosten Panamas und im Nordwesten Kolumbiens. Die Motorräder kamen noch am selben Tag bei der Spedition an, so dass wir uns freuten, gleich am nächsten Tag weiter reisen zu können, wenn da nicht die Hürde des Zoll wäre. Alles verlief sehr reibungslos und relativ zügig. Leider hatte die Mitarbeiter des Zolls mehr als die Ruhe weg. Es war Samstag 18.45 Uhr. Wir hatten die Info, dass der Zoll bis 19.00 Uhr arbeitet. In Windeseile schnappten wir all unsere Papiere und los. Sehr nette Mitarbeiter zeigten uns den „Arbeitsplatz“ der zuständigen Kollegin.

 

Sie nahm uns während ihres sehr geschäftlich aussehenden Gespräches mit einem Herren war und bat uns einen Augenblick zu warten, welcher ca. eine halbe Stunde dauerte und ihre Arbeitszeit somit beendet sein könnte. Alles gut, sie nahm sich unserer Angelegenheit an und schaute in mehreren Ordnern nach, wie man denn nun das Permit für die vorübergehende Einfuhr von Motorrädern aus stellt. Wir saßen brav auf den bereitgestellten Stühlen und sortierten für sie schon einmal die erforderlichen Kopien unserer Papiere. Immer wieder wurde sie in ihrer anstrengenden Arbeit von dem Klingeln ihres Handys abgelenkt, so dass hier die ein oder andere SMS und das ein oder andere Telefonat geführt werden musste. Für uns läuft die Uhr, wie lange hat die Spedition noch auf? Wir dürfen die Motorräder erst in Empfang nehmen, wenn wir die Zoll Papiere haben. Morgen ist Sonntag um Montag ein Feiertag. Also, immer hübsch lächeln und hoffen, dass die Dame durch hält und nach über einer Stunde Bearbeitungszeit des ersten Permits für Hannus Motorrad auch noch Sibylles Unterlagen abarbeitet. Puuuhh. geschafft, für jeweils zwei Ausfertigung des Permits brauchte sich über 2 Stunden, aber sie hat sie erstellt und uns noch einmal herzlich Willkommen heißen. Na wenn das kein Service ist, fast schweißgebadet holten wir dann die Motorräder von der Spedition und am nächsten Morgen ging es los in die wunderbare Landschaft Kolumbiens.

 

In den folgenden Wochen fuhren wir durch wunderschöne Berglandschaften mit seinen sehr fröhlichen und freundlichem Bewohnern. Kolumbien soll ja so gefährlich sein, davon bekamen wir nichts mit, ganz im Gegenteil, wir fühlten uns hier sehr wohl. Die Kaffeeplantagen sind ein Traum. In Zukunft würden wir auch eher kolumbianischen Kaffee als Kaffee aus Guatemala trinken, da der südamerikanische Kaffee aus dem sehr gut aussehenden Boden, anstatt aus Müllhalden wächst. Alles ist hier schon viel sauberer als wir es in den letzten Monaten in Mittelamerika sahen. 

 

Unsere Reise führte uns dann nach Ecuador, das Land des Äquators, den wir am 12. November überschritten. Ein besonderer Moment. Nun sind wir auf der Südhalbkugel der Erde. Ecuador gefällt uns ebenfalls sehr, sehr gut. Die Menschen strahlen eine enorme Ruhe aus und leben noch ihre Traditionen, mehr als wir es bisher in den Ländern sahen, obwohl es auch dort ausgeprägt war. Hier kann man so richtig entspannen. Nur das Kaffeetrinken ist in diesem Kaffee geprägten Land gewöhnungsbedürftig. Man bekommt eine Tasse mit heißem Wasser. Dazu wird natürlich Zucker gereicht, der darf nirgendwo fehlen und eine kleine Glaskaraffe -so wie wir sie von Essig und Öl kennen-. In dieser befindet sich flüssiges Kaffeekonzentrat. Vom Geruch her ist dieses nicht immer zu erkennen und einige der Konzentrate benötigen aus Sibylles Sicht eigentlich gar kein Wasser. Eine interessante Kaffeekultur in einem Land, in dem der Kaffee in großen Mengen wächst. 

 

 

Die Fahrten durch Kolumbien und Ecuador waren wunderbar. Die Straßen sind in einem sehr guten Zustand und es gibt hier auch wieder Gullideckel! Eine großartige Sache, machte das Fahren irgendwie entspannter.